Als
sich bei dem kleinen Evan eines Tages Anfälle von Gedächtnisverlust
einzustellen beginnen. An die während dieser Blackouts geschehenen
Dinge kann er sich auch mit größter Anstrengung nicht mehr erinnern.
Diese Ausfallerscheinungen treten immer öfter ein und lassen Evan
welches Andrea veranlasst mit ihrem
Sohn umzuziehen. Und obwohl Evan nicht davon begeistert ist sein Umfeld
und seine Freunde zurücklassen zu müssen, stellt sich dieses als
richtige Entscheidung heraus; es kommt zu keinen weiteren Blackouts
mehr. Als er nach einigen Jahren einer Freundin etwas aus seinen Tagebüchern
vorlesen möchte, die er auf Anraten seines Arztes bereits seit dem
siebten Lebensjahr führt, geschieht plötzlich etwas merkwürdiges. Die
Erinnerungen an die Geschehnisse während eines seiner damaligen
Blackouts kehrt wieder zurück. Mehr noch. Es scheint als könnte er mit
Hilfe seiner Tagebücher einer Zeitreise vollführen. Mit einem Mal wird
ihm klar dass sein Vater vielleicht doch nicht der kranke Mann war für
den ihn alle gehalten haben und er ergreift die Chance um mit dieser
neuen Gabe alle Fehler die er in der Vergangenheit gemacht hat zu
korrigieren. Doch sehr schnell muss er feststellen dass eine Veränderung
in der Vergangenheit deutlich mehr Folgen in der Zukunft haben als ihm
lieb ist...
Als
„Schmetterlings Effekt“ bezeichnet man einen Begriff aus der
Chaos-Theorie. Diese befasst
sich mit der Unvorhersehbarkeit der Dinge und besagt das beispielsweise
der Flügelschlag eines Schmetterlings in Tokio dazu führen kann, dass
es in New York Regen statt Sonnenschein gibt. Was sich hier so abstrakt
anhört wird im vorliegenden Film mehr als nur deutlich dargestellt.
Immer und immer wieder versucht Evan Treborn in der Vergangenheit
Ereignisse dahingehend zu ändern, dass sie zu einer besseren Zukunft führen.
Doch genauso oft bewirkt sein Eingreifen, dass etwas zuvor
„richtiges“ plötzlich nur noch „falsch“ ist und ganze
Existenzen zerstört werden.
Der
spätestens seit The Sixths Sense anhaltende Mystery-Thriller Boom hat
in den vergangenen Jahren ein paar gute aber leider auch viel zu viele
nur halbherzig zusammengeschusterte Streifen mit einer Überzahl merkwürdigen
Wendungen und zumeist Möchtegern Überraschungsenden hervorgebracht.
The Butterfly Effect hebt sich angenehm von diesen Produktionen ab und
schafft es mit einer Mischung aus toller Atmosphäre, wirksam
eingesetzten Stilmitteln und einem gut besetztem Cast zu überzeugen. Während
es zu Beginn noch den Anschein hat, als leide der Hauptdarsteller
wirklich unter einer Krankheit und dass die Fälle von Gedächtnisverlust
keinerlei Zusammenhang untereinander haben, zeigt sich ab dem zweiten
Drittel wie detailliert das Regisseuren Duo Eric Bress und J. Mackye
Gruber darauf Wert gelegt hat Ereignisse zu konstruieren, deren
Zusammenhang sich teilweise erst beim zweiten Mal Ansehen erschließt.
Der Einsatz von Filtern und anderen Bildverfremdungselementen hilft
dabei dem Betrachter zwischen den einzelnen Ebenen zu unterscheiden und
sich damit in der teilweise recht komplexen Story besser zurecht zu
finden.
Von
den allesamt gut gewählten Darstellern sei zuerst einmal Ashton Kutcher
genannt, der bisher eher durch Komödien bekannt geworden ist und hier
nun eine durchaus solide und
überzeugende Thriller-Leistung abliefert. In einem
Interview soll er einmal gesagt
haben, dass er wohl niemals der beste Schauspieler sein wird. Dieser
Film beweist aber dass auch weit
davon entfernt ist der schlechteste zu sein. Mit Amy Smart als Kayleigh
und Elden Henson als Lenny hat man ihm zwei zur Seite gestellt die sehr
wandlungsfähig sind und vom kleinen Mauerblümchen über den
Psychopathen bis hin zur abgewrackten Prostituierten ein breit
gefächertes Repertoire an Charakteren abdecken. Nahezu überzeugender
kommen aber die kleinen Ausgaben unserer Hauptdarsteller daher. Jesse
James (ja, er heißt wirklich so) verleiht dem 13 jährigen Tommy
absolut diabolische Züge. John Patrick Amedori weis uns als Evan mit 13
zu zeigen, wie schlimm seine Blackouts sind und der kleine Cameron
Bright zeigt in der 7jährigen Ausgabe von Tommy dass auch er teuflisch
blicken kann. Um einmal einige Beispiele für den "Mini-Cast"
zu nennen.
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