K-Pax

Original: K-Pax
USA 2001
Laufzeit ca. 115 Min.
Regie: Iain Softley
Studio: Universal Studios
Genre: Drama / Komödie
Musik: Edward Shearmur
Darsteller: 
Prot.................................................................................... Kevin Spacey
Dr. Mark Powell................................................................ Jeff Bridges
Rachel Powell................................................................... Mary McCormack
Claudia Villars.................................................................. Alfre Woodard
Howie................................................................................. David Patrick Kelly
Ernie.................................................................................. Saul Williams
Sal...................................................................................... Peter Gerety
Mrs. Archer........................................................................ Celia Weston
Dr. Chakraborty................................................................ Ajay Naidu
Bess................................................................................... Melanee Murray

"Wer ist es diesmal? Jesus oder die heilige Johanna?" will Dr. Mark Powell (Jeff Bridges) wissen bevor er sich den neuen Patienten ansieht. Und tatsächlich bekommt der Psychologe in Gestalt von Prot (Kevin Spacey) einen Mann vorgesetzt der zwar nicht von sich behauptet ein Heiliger zu sein, dafür aber von einem fremden Planeten mit dem Namen K-Pax zu stammen. Doch was am Anfang wie eine weitere, simple Psychose aussieht entpuppt sich im Laufe der Sitzungen als die überzeugendsten Wahnvorstellungen mit denen es Dr. Powell jemals zu tun hatte. Prots Intelligenz und sein unglaubliches Wissen über Astronomie sind so gewaltig, dass selbst eine Delegation von Astrophysikern nur noch sprachlos ob seiner Ausführungen zurück bleiben. Scheinbar alles deutet darauf hin, dass es sich bei diesem vermeintlich geistig verwirrten Mann tatsächlich um einen Besucher aus dem All handeln könnte. Doch Dr. Powell gibt nicht auf. Als er schließlich über Regressionshypnose versucht die Vergangenheit und damit die wahre Identität seines Patienten herauszufinden, stößt er auf eine heiße Spur die ihn zu einem erschütternden Geheimnis führen soll...

Warum? Das ist die Frage die sich mir beim ersten ansehen dieses Films gestellt hat. Warum habe ich von diesem Film noch nie etwas richtiges gehört? Hätte ich nicht wie ich es gerne mache wieder einmal Trailer Reels auf Coming Soon TV geschaut, wäre ich wohl nie dahinter gekommen, dass es diesen Streifen überhaupt gibt. Kein einziges mal habe ich den Trailer im Kino gesehen und das will bei einem regelmäßigen Kinogänger wie mir einiges heißen. Und das erklärt dann wahrscheinlich auch das zweite Warum. Warum hat K-Pax nicht den kommerziellen Erfolg erlangt den er verdient hat?

An den Darstellern kann es mit Sicherheit nicht liegen. Mit Kevin Spacey und Jeff Bridges stehen zwei bekannte Hollywoodgrößen vor der Kamera und geben sich alle Mühe sich gegenseitig zu Höchstleistungen zu treiben. Besonders Spaceys Performance als etwas merkwürdiger und doch liebenswürdigen und vor allen Dingen höchst Intelligenten Prot ist einmal mehr absolut sehenswert. Auch in den Nebenrollen macht der Cast wirklich Spaß. Sei es der sich allezeit vor Viren und Keimen fürchtende Ernie, oder der zwangsneurotische Howie auf der Suche nach dem Glück, Sal für den alles und jeder um ihn herum stinkt usw...usw... Man hat nie das Gefühl gerade eine Fehlbesetzung vor sich zu haben.

Warum frage ich also erneut. Könnte es die Art der Inszenierung sein? Doch auch da müsste mir schon jemand dabei helfen das Haar in der Suppe zu finden. Regisseur Iain Softley hatte sichtlich Spaß daran sich mit den ihm zur Verfügung stehenden visuellen Möglichkeiten auszutoben. Das Thema Licht, welches während der Handlung eine ganz zentrale Rolle spielt, ist allgegenwärtig. Und damit meine ich nicht einfach dass es hell ist (was auch sonst, anderweitig würde man nicht viel sehen ;-) sondern dass wann immer es möglich ist, Lichtstrahlen eingesetzt werden. Als Lichtbrechung in einem Kistallaufsteller die Dr. Powells Augen blendet, als Sonnenstrahlen, die über Häuserfassaden wandern und die Skyline in Rot-Töne tauchen oder auch einfach nur als das Blitzen der Strom Oberleitungen wenn die U-Bahn vorbeifährt. Wie es sich für einen guten Film gehört  ist der ganze Stil optimal auf die Geschichte abgestimmt.

Und damit bin ich auch schon wieder beim Warum? Ist dann also die Story schuld? Doch da fällt es mir fast am schwersten einen Kritikpunkt zu finden. Zwar gibt es keine große Vorgeschichte und ehe man sich's versieht befindet man sich auch gleich mitten im Geschehen, aber aufgrund der Menge an Handlung die da noch kommt ist das nur mehr als gut so. Die ganze Jagd Powells nach der Wahrheit springt von lustigen Szenen zu spannenden Untersuchungen und was beeindruckend ist: der Drehbuchautor hat wirklich alles dafür getan den Zuschauer stets auf eine falsche Fährte zu locken. Und so halten sich bis zum Schluss die Indizien dafür dass Prot ein Außerirdischer ist sowie die dass er ein Mensch ist absolut die Waage und man knobelt bis zum überraschenden Ende mit was wirklich die Wahrheit sein könnte.

Somit bleibt mir nur übrig eine Vermutung aufzustellen. Für diese werden mich zwar sicherlich viele steinigen und des "Matrix-Syndroms" bezichtigen...aber ich mutmaße dass der Film evtl, einfach nicht verstanden wurde. Klar, ist das immer der einfachste Weg einen etwas weniger erfolgreichen Film zu rechtfertigen und auf der anderen Seite ein Mittel der Anhänger den Leuten die den Streifen nicht mögen mangelndes Auffassungsvermögen zu unterstellen. Aber ähnlich wie ich bei dem brillanten CONTACT von Robert Zemeckis diese Meinung vertrete, denke ich auch im Falle von K-Pax ein Werk vor mir zu sehen, welches aufgrund doch vieler wissenschaftlicher und manchmal sogar philosophischer Ansätze nicht wirklich für die absolut breite Masse geeignet ist. An dieser Stelle könnte man dann höchstens kritisieren dass der Film falsch beworben wurde. Nachdem ich den Trailer gesehen hatte, habe ich auch lediglich eine amüsante Komödie erwartet.

Nur um das abschließend klarzustellen. K-Pax war kein Flop. Die laut imdb geschätzten Kosten von 48 Millionen Dollar konnten auf jeden Fall alleine in den USA wieder reingeholt werden, womit die restlichen weltweiten Einnahmen mehr oder weniger Gewinn waren. Nur war es eben nicht ein Blockbuster mit wochenlang ausverkauften Kinosälen. Aber ein wirklich guter Film braucht so was ja auch nicht, nicht wahr?

© Universal Studios

© Universal Studios

© Universal Studios

© Universal Studios

Fazit: 

Iain Softley hat hier zweifelsohne ein kleines Meisterwerk geschaffen. Wer Contact schon gut fand und gerne einmal einen weiteren anspruchvolleren Vertreter unter den Hollywoodfilmen sehen möchte ohne sich davor zu scheuen während des Films und vielleicht auch noch nach dem Abspann ein wenig nachzudenken dem ist K-Pax wärmstens ans Herz zu legen. Ach, und da wir gerade beim Abspann sind: oftmals ist wer bis zum Ende desselben im Kino sitzen bleibt klar im Vorteil. Dann bekommt man nämlich noch eine kleine nicht ganz uninteressante Szene zu sehen...

Bewertung: 95%

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