King Kong

Original: King Kong
USA 2005
Laufzeit ca. 180 Min.
Regie: Peter Jackson
Studio: Universal Studios
Genre: Abenteuer / Drama
Musik: James Newton Howard
Darsteller: 
Ann Darrow....................................................................... Naomi Watts
Carl Denham..................................................................... Jack Black
Jack Driscoll..................................................................... Adrien Brody
Captain Englehorn........................................................... Thomas Kretschmann
Preston.............................................................................. Colin Hanks
Kong / Lumpy.................................................................... Andy Serkis
Hayes................................................................................. Evan Parke
Bruce................................................................................. Kyle Chandler
Jimmy................................................................................ Jamie Bell
Manny................................................................................ William Johnson

Im Jahre 1933 sind die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise allgegenwärtig und selbst die Filmbranche bleibt davon nicht unbetroffen. Das bekommt auch Carl Denham (Jack Black) zu spüren, als sein ehrgeiziges Projekt auf einer sagenumwobenen Insel zu drehen abgesetzt werden soll.

Mit diesem Zustand unzufrieden stiehlt er sein gesamtes bisher gedrehtes Material und versucht den Film auf eigene Faust (und natürlich ohne die Produzenten die hinter ihm und dem gestohlenen Material her sind) zuende zu drehen. Wäre da nur nicht noch ein weiteres „kleines“ Problem: es gibt keine weibliche Darstellerin, die mit ihm arbeiten will. Als er aber die arbeitslose Theaterschauspielerin Ann Darrow (Naomi Watts) entdeckt und sie dazu überreden kann mitzumachen, scheint sein Traum gerettet. Mit seiner Crew sticht er in See und steuert einer Insel entgegen, die noch nie jemand gesehen hat...und ihr Leben für immer verändern wird.

King Kong ist von jeher Peter Jacksons Traum gewesen. So hatte er bereits vor einigen Jahren den Plan gehabt dieses Remake zu drehen. Doch so wie es sein Regisseur im Film erlebt, erging es auch ihm. Aufgrund des mangelnden Vertrauen in den Erfolg eines solchen Projekts, wurde der Streifen von den Filmbossen auf Eis gelegt.

Doch nun, einige Jahre und eine HerrDerRinge-Trilogie mit einem Gesamteinspielergebnis von über 2 Milliarden Dollar später, sieht die Sachlage ganz anders aus. Wie es Jackson selber sagte, würde er nach diesem Triumphzug sogar die Mittel für eine Verfilmung des Neuseeländischen Telefonbuches erhalten. Und somit ist es kein Wunder, dass King Kong geschätzte 200 Millionen Dollar verschlingen durfte und daher nicht nur aufgrund des ähnliche hohen Budgets oder der Filmlänge mit Einspielschätzungen a la TITANIC bedacht wurde.

Dass es letztlich nicht ganz so lief (TITANIC ist bis heute weit vor allen anderen Filmen auf Platz 1 der ewigen Bestenliste mit beeindruckenden 1,8 Milliarden Dollar. King Kong kam „nur“ auf 544 Millionen) liegt sicherlich nicht am Film, den dieser ist kurzum ein filmisches Ereignis der Extraklasse.

Aber was heißt dieses immer wieder gerne in Reviews verwendete Lapidargeschwafel „Ereignis der Extraklasse“ nun im Klartext?

Nun, erst einmal sei gesagt, dass Kong eine wirklich sehr angenehme Abwechslung gegenüber den sonst in letzter Zeit (in damit meine ich nicht nur in jüngster Vergangenheit) abgespulten Blockbustern ist. Wo sich andere sogenannte Regisseure scheinbar am Set in der Nase bohren, sich um die Geschichte, die Erzählweise und den Erzählfluss einen Dreck scheren und ihr Vertrauen lediglich in spektakuläre Spezial Effekte stecken, lässt sich Jackson sehr viel Zeit. Für jeden einzelnen Charakter bekommt der Zuschauer genug Gelegenheit ihn kennen zu lernen und sich eine Meinung über ihn zu bilden. Wie beeindruckend Jackson das gelingt wird umso deutlicher wenn man Kong zum ersten mal auf der Leinwand sieht und merkt dass man sich gerade über 1 Stunde (!) gut unterhalten hat ohne den Hauptgrund für den Ticketkauf auch nur einmal zu Gesicht zu bekommen.

Und auch im weiteren Verlauf der Geschichte, wenn die CG-Szenen dann doch mehr und mehr werden, handelt es sich bei allen Wesen, die uns um die Ohren gehauen werden nicht um Charakterlose 08/15 Monster wie man sie aus jedem B-Movie kennt (lustige Bemerkung dazu im Film selbst: Denhams Bemerkung zum Thema Monster auf dem Schiff), sondern sie bekommen Leben eingehaucht, wie man es höchstens noch aus den ersten beiden Teilen von Jurassic Park kennt.

Ein weiterer Aspekt der die Kritiker (und natürlich die Filmbosse) im Vorfeld auf Einnahmen a la TITANIC hat hoffen lassen, ist das Gefühl welches Jackson beim Beschreiben der, ja man kann eigentlich von einer Liebesgeschichte sprechen, zwischen Kong und Ann einsetzt. Mal witzig wie ein altes Ehepaar, mal tragisch wie zwei liebende, die nicht zueinander finden dürfen, aber niemals kitschig, bietet der Plot somit sowohl für die zumeist männlichen, eher Actionorientierten Kinogänger, aber auch für die Fans von schönen Liebesgeschichten alles was das Herz begehrt.

Einmal mehr ein glückliches Händchen beweist Jackson bei der Auswahl der Darsteller. Jack Black ist als exzentrischer und selbstsüchtiger Regisseur absolut in seinem Element. Naomi Watts ist genau die Frau, die es einem leicht macht zu verstehen, weswegen Kong ihr bis zu seinem bitteren Ende folgt, ohne dass sie dabei die legendäre Originalbesetzung in Person der Fay Wray einfach nur kopiert.

Jacksons Liebe zum Detail und der Anspruch dem Original gerecht zu werden zeigt sich auch in der Besetzung von Captain Englehorn, der mit Thomas Kretschmann wie damals Frank Reicher von einem deutschen gespielt wird. Adrien Brodys begnadete Schauspielleistung kennt man aus anderen Filmen, wie dem preisgekrönten PIANIST oder THE VILLAGE zur genüge. Hier kommen seine Möglichkeiten diese voll aufzudrehen eher zu kurz, wird er von den drei Hauptakteuren doch eher „verdrängt“. 

Eine besondere Rolle wurde wieder Andy Serkis zu teil, der wie schon in HerrDerRinge neben einer realen Rolle als Koch Lumpy, auch King Kong per Motion Capturing zu seiner Gestik und Mimik verhelfen durfte und somit eigentlich die Hauptrolle spielt. Diese ist dann auch, wie nicht anders zu erwarten war, in jeder Hinsicht ein echter Hingucker. Konnte uns Gollum unter anderem auch durch seine Reden in den Bann ziehen und teilweise vergessen lassen, dass dieses merkwürdige Wesen nur auf irgendwelchen Festplatten existiert, muss Kong sich voll und ganz auf Gestik und Mimik konzentrieren um uns von seiner Echtheit zu überzeugen. Die Kombination aus Serkis genialem Minenspiel und die wirklich gelungenen Animationen schaffen dies dann auch mit Leichtigkeit.

© Universal Studios

© Universal Studios

© Universal Studios

© Universal Studios

Fazit:

So viel Lob für den Film und dann doch keine 100%? Natürlich mussten wir einen kleinen Punktabzug machen, da es sich hierbei nun einmal um ein Remake handelt und daher der Faktor Innovation eher ins Hintertreffen gerät. Hätte es sich beim Original um einen Film gehandelt, der nicht der Rede wert ist (wie z.B. bei Spiderman oder Fantastic4) wäre der Punkt nicht zum tragen gekommen. Außerdem muss man ja noch etwas Luft nach oben haben für die Zukunft, nicht wahr? Das sind dann aber auch die einzigen Punkte die dem Film die Höchstnote verweigern.

Bewertung: 95%

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