The Village - Das Dorf

Original: The Village
USA 2004
Laufzeit ca. 103 Min.
Regie: M. Night Shyamalan
Studio: Touchstone Pictures
Genre: Thriller
Musik: James Newton Howard
Darsteller: 
Ivy Walker.......................................................................... Bryce Dallas Howard
Lucius Hunt........................................................................ Joaquin Phoenix
Noah Percy....................................................................... Adrien Brody
Edward Walker................................................................. William Hurt
Alice Hunt.......................................................................... Sigourney Weaver
August Nicholson.............................................................. Brendan Gleeson
Kitty Walker....................................................................... Judy Greer
Victor................................................................................. Frank Collison
Mrs. Clack......................................................................... Cherry Jones
Vivian Percy...................................................................... Celia Weston

Die Bewohner des kleinen Dorfes Covington sind friedliebende Menschen. Bereits seit Jahren leben sie völlig abgeschnitten von der Welt, umgeben von einem düsteren Wald, dessen dunkles Geheimnis sowohl verhindert dass Eindringlinge die Harmonie stören, aber auch die Einwohner selbst keinen Fuß über die Grenzen setzen lässt. "Die Unaussprechlichen" werden die Wesen genannt, die mit scharfen Zähnen und langen Krallen in den Tiefen des Dickicht herrschen. Doch zwischen ihnen und den Menschen im Dorf besteht eine Art stillschweigendes Abkommen. Weder sie betreten den Wald, noch verlassen die Unaussprechlichen ihr Reich. Als eines Tages ein junger Mann lebensbedrohlich verletzt wird und sich seine Wunde entzündet, scheint sein Schicksal besiegelt zu sein. Die einzige Chance bestünde darin, den verbotenen Wald zu durchqueren um Medizin aus der nächsten Stadt zu besorgen. Trotz der drohenden Gefahr machen sich Freiwillige daran das Wagnis anzugehen und entdecken dabei ein noch dunkleres Geheimnis...

Eine Zusammenfassung eines M. Night Shyamalan Films zu schreiben ist eine Aufgabe für sich. Jeder der The Sixth Sense gesehen hat weis, dass es dieser Regisseur versteht einem am Ende eines jeden seiner Filme völlig überrascht zurück zu lassen. Daher ist es auch nicht einfach den Inhalt der Handlung zu beschreiben ohne bereits entscheidende Hinweise auf den "Clou" des ganzen zu geben.

Und dabei beschreibt obige Zusammenfassung eigentlich nicht die Handlung des Films, sondern eher die des Trailers. Wie? Was soll das heißen? Ist das den nicht dasselbe? Theoretisch schon. Aber in diesem Fall trifft das nur zum Teil zu. Der Trailer "gaukelt" einem nämlich vor, dass man es einmal mehr mit einem typischen Shyamalan Mysterie-Suspense-Thriller zu tun hat, während dessen Verlauf man ständig auf eine andere Spur geführt wird um am Ende mit offenem Mund zurück zu bleiben. Aber The Village auf diese Zutaten zu reduzieren würde ihm nicht gerecht werden. 

Eines würde ich gerne vorneweg schicken. Auch wenn mir gerade nicht ganz klar ist, wie ich das Spoilerfrei ausdrücken soll. Aber...in den meisten Reviews, die eben davon ausgegangen sind hier einen neuen Sixth Sense mit unglaublichem Ende serviert zu bekommen, konnte man stets lesen wie enttäuschend doch diesmal die Auflösung sei und dass der aufmerksame Zuschauer sich dieses bereits sehr früh ausmalen könnte. Tatsächlich habe ich das nicht so empfunden, weil ich von Anfang an die Information des Films welche der Regisseur eingebaut hat um das Ende überhaupt erst überraschend erscheinen lassen zu können, (zum Glück) schlicht und ergreifend übersehen habe. Die Auflösung war für mich aber trotzdem überraschend, wenn auch auf eine andere Weise als evtl. beabsichtigt. Ich verstehe, dass sich diese Zeilen sehr verwirrend lesen müssen, aber wer das genauer verstehen will was ich hier von mir gebe, sollte sich The Village einfach ansehen und es dann erneut lesen, oder aber er liest gleich den "Spoiler-Review".

Wie unvorhersehbar das Ende nun aber dem ein oder anderem erscheinen mag oder nicht, will ich soweit gehen zu behaupten, dass es sowieso für das Geschehen und die Qualität der Story zweitrangig ist. Viel wichtiger ist hier die Aussage die meiner Meinung nach getroffen wird. Und diese ist eingepackt in eine wunderschön erzählte Geschichte, mit teilweise detailliert ausgearbeiteten Charakteren und natürlich auch den Shyamalan typischen Schreckmomenten. Einen wichtigen Beitrag zu Spannung leistet hierbei die erneut dichte und atmosphärische Filmmusik von James Newton Howard in Begleitung der begnadeten Jungviolinistin Hilary Hahn. Der Score wurde zurecht für den Oscar nominiert und hätte ihn auch verdient gehabt, zog aber leider gegen Jan Kaczmareks Soundtrack für Finding Neverland den kürzeren.

Doch wer seine Filme kennt, weis dass M. Night sich nicht nur auf ein gutes Drehbuch verlässt sondern auch bei der Auswahl der Darsteller besonderen Wert auf Qualität legt. Und dabei konnte er auch diesmal wieder aus den Vollen der talentiertesten Schauspieler Hollywoods schöpfen. Die Entdeckung schlechthin stellt hierbei sicherlich Bryce Dallas Howard in der Rolle der blinden Ivy Walker dar. Die Tochter des bekannten Regisseur Ron Howard zeigt auf Anhieb eine kraftvolle Darbietung und hat sich dadurch so dermaßen empfohlen, dass sie auch im nächsten Shyamalan Film "Lady in the Water" die Hauptrolle spielen darf. An ihrer Seite steht mit Joaquin Phoenix ein Mann der ebenfalls zum zweiten Mal mit M. Night arbeitet. Nach seiner wirklich köstlichen Verkörperung von Mel Gibsons Bruder in Signs, darf er als Lucius Hunt wieder einmal in eine echte Charakterrolle schlüpfen. Der wortkarge Zeitgenosse tritt dabei zwar im Vergleich zu Bryce Dallas Howards Rolle etwas in den Hintergrund, ergänzt das Hauptdarstellertrio aber perfekt. Dieses Trio wird komplettiert von Adrien Brody. Der Oscargewinner spielt einen geistig verwirrten jungen Mann, dessen Handlungen entscheidend zum Verlauf der Handlung beitragen. Sich über die Darsteller des Films und ihre Leistungen nun im Detail auszulassen würde aber glaube ich den Rahmen dieses Reviews sprengen. Zu viele sind es mit William Hurt, Sigourney Weaver usw. der großen Namen und mehr als nur solide ihre Darbietungen. Und daher möchte ich die Bewertung des Castes und auch des Filmes hiermit beenden und fasse zusammen...

© Touchstone Pictures

© Touchstone Pictures

© Touchstone Pictures

© Touchstone Pictures

Fazit: 

...dass The Village wieder einmal ein Film ist der leider völlig unterschätzt wurde. Das Einspielergebnis war zwar in Ordnung und dem eines Shyamalan Filmes würdig, aber z.B. niedriger als das des schwächeren Signs. Schuld daran ist sicherlich die falsche Vermarktung, die The Village als absoluten Horrorfilm verkauft hat und nicht als das was er ist. Nämlich ein hochkarätig besetzter, intensiv gespielter und inszenierter Film über Menschen, den Verlust der Unschuld, Angst und vor allen Dingen die Macht die eben von jener Angst ausgeht.

Bewertung: 95%

Bewertung:  0%=Ausmachen! Bitte!   -  100%=Absolut genial!