Die Bewohner des kleinen Dorfes
Covington sind friedliebende Menschen. Bereits seit Jahren leben sie
völlig abgeschnitten von der Welt, umgeben von einem düsteren Wald,
dessen dunkles Geheimnis sowohl verhindert dass Eindringlinge die
Harmonie stören, aber auch die Einwohner selbst keinen Fuß über die
Grenzen setzen lässt. "Die Unaussprechlichen" werden die
Wesen genannt, die mit scharfen Zähnen und langen Krallen in den Tiefen
des Dickicht herrschen. Doch zwischen ihnen und den Menschen im Dorf
besteht eine Art stillschweigendes Abkommen. Weder sie betreten den
Wald, noch verlassen die Unaussprechlichen ihr Reich. Als eines Tages
ein junger Mann lebensbedrohlich verletzt wird und sich seine Wunde
entzündet, scheint sein Schicksal besiegelt zu sein. Die einzige Chance
bestünde darin, den verbotenen Wald zu durchqueren um Medizin aus der
nächsten Stadt zu besorgen. Trotz der drohenden Gefahr machen sich
Freiwillige daran das Wagnis anzugehen und entdecken dabei ein noch
dunkleres Geheimnis... Eine
Zusammenfassung eines M. Night Shyamalan Films zu schreiben ist eine
Aufgabe für sich. Jeder der The Sixth Sense gesehen hat weis, dass es
dieser Regisseur versteht einem am Ende eines jeden seiner Filme völlig
überrascht zurück zu lassen. Daher ist es auch nicht einfach den
Inhalt der Handlung zu beschreiben ohne bereits entscheidende Hinweise
auf den "Clou" des ganzen zu geben. Und
dabei beschreibt obige Zusammenfassung eigentlich nicht die Handlung des
Films, sondern eher die des Trailers. Wie? Was soll das heißen? Ist das
den nicht dasselbe? Theoretisch schon. Aber in diesem Fall trifft das
nur zum Teil zu. Der Trailer "gaukelt" einem nämlich vor,
dass man es einmal mehr mit einem typischen Shyamalan
Mysterie-Suspense-Thriller zu tun hat, während dessen Verlauf man
ständig auf eine andere Spur geführt wird um am Ende mit offenem Mund
zurück zu bleiben. Aber The Village auf diese Zutaten zu reduzieren
würde ihm nicht gerecht werden. Eines
würde ich gerne vorneweg schicken. Auch wenn mir gerade nicht ganz klar
ist, wie ich das Spoilerfrei ausdrücken soll. Aber...in den meisten
Reviews, die eben davon ausgegangen sind hier einen neuen Sixth Sense
mit unglaublichem Ende serviert zu bekommen, konnte man stets lesen wie
enttäuschend doch diesmal die Auflösung sei und dass der aufmerksame
Zuschauer sich dieses bereits sehr früh ausmalen könnte. Tatsächlich
habe ich das nicht so empfunden, weil ich von Anfang an die Information
des Films welche der Regisseur eingebaut hat um das Ende überhaupt erst
überraschend erscheinen lassen zu können, (zum Glück) schlicht und
ergreifend übersehen habe. Die Auflösung war für mich aber trotzdem
überraschend, wenn auch auf eine andere Weise als evtl. beabsichtigt.
Ich verstehe, dass sich diese Zeilen sehr verwirrend lesen müssen, aber
wer das genauer verstehen will was ich hier von mir gebe, sollte sich
The Village einfach ansehen und es dann erneut lesen, oder aber er liest
gleich den "Spoiler-Review". Wie
unvorhersehbar das Ende nun aber dem ein oder anderem erscheinen mag
oder nicht, will ich soweit gehen zu behaupten, dass es sowieso für das
Geschehen und die Qualität der Story zweitrangig ist. Viel wichtiger
ist hier die Aussage die meiner Meinung nach getroffen wird. Und diese
ist eingepackt in eine wunderschön erzählte Geschichte, mit teilweise detailliert
ausgearbeiteten Charakteren und natürlich auch den Shyamalan typischen
Schreckmomenten. Einen wichtigen Beitrag zu Spannung leistet hierbei die
erneut dichte und atmosphärische Filmmusik von James Newton Howard in
Begleitung der begnadeten Jungviolinistin Hilary Hahn. Der Score wurde
zurecht für den Oscar nominiert und hätte ihn auch verdient gehabt,
zog aber leider gegen Jan Kaczmareks Soundtrack für Finding Neverland
den kürzeren.
Doch wer seine Filme kennt, weis
dass M. Night sich nicht nur auf ein gutes Drehbuch verlässt sondern
auch bei der Auswahl der Darsteller besonderen Wert auf Qualität legt.
Und dabei konnte er auch diesmal wieder aus den Vollen der
talentiertesten Schauspieler Hollywoods schöpfen. Die Entdeckung
schlechthin stellt hierbei sicherlich Bryce Dallas Howard in der Rolle
der blinden Ivy Walker dar. Die Tochter des bekannten Regisseur Ron
Howard zeigt auf Anhieb eine kraftvolle Darbietung und hat sich dadurch
so dermaßen empfohlen, dass sie auch im nächsten Shyamalan Film
"Lady in the Water" die Hauptrolle spielen darf. An ihrer
Seite steht mit Joaquin Phoenix ein Mann der ebenfalls zum zweiten Mal
mit M. Night arbeitet. Nach seiner wirklich köstlichen Verkörperung
von Mel Gibsons Bruder in Signs, darf er als Lucius Hunt wieder einmal
in eine echte Charakterrolle schlüpfen. Der wortkarge Zeitgenosse tritt
dabei zwar im Vergleich zu Bryce Dallas Howards Rolle etwas in den
Hintergrund, ergänzt das Hauptdarstellertrio aber perfekt. Dieses Trio
wird komplettiert von Adrien Brody. Der Oscargewinner spielt einen
geistig verwirrten jungen Mann, dessen Handlungen entscheidend zum
Verlauf der Handlung beitragen. Sich über die Darsteller des Films und
ihre Leistungen nun im Detail auszulassen würde aber glaube ich den
Rahmen dieses Reviews sprengen. Zu viele sind es mit William Hurt,
Sigourney Weaver usw. der großen Namen und mehr als nur solide ihre
Darbietungen. Und daher möchte ich die Bewertung des Castes und
auch des Filmes hiermit beenden und fasse zusammen...
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